Risiken & Nebenwirkungen

Problematische Entwicklungen
frühzeitig erkennen

Sie erhalten Psychotherapie durch einen Psychotherapeuten mit einer fundierten und staatlich anerkannten Ausbildung in einem psychotherapeutischen Verfahren, dessen Wirksamkeit bei der Behandlung psychischer Erkrankungen erwiesen ist. Wie andere Heilungsansätze auch, birgt die psychotherapeutische Behandlung nichtsdestotrotz Risiken und kann unerwünschte Nebenwirkungen entfalten. Wenn Sie darüber informiert sind, können Sie problematische Entwicklungen frühzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren.

In den psychotherapeutischen Gesprächen geht es besonders häufig darum, was Ihnen das Leben erschwert, was Sie unzufrieden und unglücklich macht, was Sie stört und womit Sie hadern. Sie befassen sich dabei mit Ihren Schwächen und lassen sich darauf ein, einem wenig vertrauten Menschen die eher ungeliebten Seiten Ihrer Persönlichkeit zu zeigen. Wahrscheinlich ist dies der Grund, dass es vielen Patienten in Psychotherapie zunächst einmal schlechter geht, dass sich die Symptome verstärken, dass sie z.B. ängstlicher, niedergeschlagener, wütender werden. Dabei sind Sie doch gekommen, um etwas für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit zu tun!

Zur Ermutigung sei Ihnen gesagt, dass es nach der anfänglichen Verschlechterung des Zustands meistens bald besser geht und am Ende der Therapie eine Verbesserung gegenüber der Ausgangslage festzustellen ist. Allerdings kann die Belastung auch unerträglich schwer werden, bevor eine Erleichterung eintritt. Das kann verschiedene Ursachen haben. Einige Patienten stehen in ihrem Alltag unter mächtigem Zeit- und Leistungsdruck, nehmen Verantwortung gegenüber anderen wahr oder müssen für ihre eigene Gesundheit gerade besonders viel tun; kurz, sie hätten auch ohne ihre psychotherapeutischen Stunden schon mehr als genug zu bewältigen. In solchen Lebensphasen kann die Psychotherapie zur Last werden, den Druck noch erhöhen und die letzte Energie rauben, mit der man sich besser etwas einfach nur Erbaulichem gewidmet hätte. Einige Patienten erleben die Auseinandersetzung mit ihren schwierigen Themen als besonders bedrückend und sind nach jedem therapeutischen Gespräch noch tagelang aufgewühlt. In solchen Fällen kann es schon helfen, die Häufigkeit der Sitzungen zu reduzieren oder einen Teil jeder Sitzung für angenehme Gedanken zu reservieren; unter Umständen ist es ratsam, auf eine stationäre oder teilstationäre Therapie umzuschwenken.

Auf welche Weise auch immer die therapeutischen Gespräche selbst krank machen – es ist in jedem Fall wichtig, die Beobachtung ernst zu nehmen, dass sie es tun. Wenn es Ihnen mit der Psychotherapie nicht gut geht, zögern Sie nicht, das dem Therapeuten gegenüber anzusprechen. Mit ihm zusammen können Sie klären, wie Sie am besten damit umgehen. Zwar steckt man unvermeidlich Energie und Kraft in eine Psychotherapie, doch ist man gerade dort nicht auf sich allein gestellt.

➜ Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen einer Psychotherapie gemäß § 7.2 der Berufsordnung der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer vom 24.11.2007. Auf der Grundlage des § 17 i.V. mit § 8 Abs. 3 Nr. 2 des Sächsischen Heilberufekammergesetzes vom 24. Mai 1994 (SächsGVBl. S. 935), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 11.November 2005 (SächsGVBl. S. 277) zuletzt durch Änderungssatzung vom 18.04.2009